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4) Glaube und Werke — Früchte als Beweise der Erwählung, nicht als deren Basis

Weder die Prädestination im Allgemeinen noch die Erwählung zur Errettung im Besonderen basieren darauf, dass Gott irgend eine Handlung seiner Schöpfung vorhersieht. Dieses Dogma des reformierten Glaubens ist im Westminster-Bekenntnis angemessen formuliert. Wir lesen da:

»Obwohl Gott alles weiß, was unter allen gegebenen Umständen geschehen soll oder kann, so hat er doch nichts aus dem Grund beschlossen, weil er es als zukünftig vorausgesehen hat, oder dass es unter bestimmten Umständen eintreffen würde.«

»Diese guten Werke, getan im Gehorsam gegen Gottes Gebote, sind die Früchte und sichtbaren Folgen eines wahren und lebendigen Glaubens. Durch sie bringen die Gläubigen ihre Dankbarkeit zum Ausdruck, bekräftigen ihre Gewissheit, fördern ihre Brüder, zieren das Bekenntnis des Evangeliums, stopfen Gegnern den Mund und verherrlichen Gott; denn sie sind dessen Werkzeuge, dazu geschaffen in Christus Jesus, um als solche, die ihre Frucht in Heiligkeit bringen, zum Schluss das ewige Leben zu empfangen.«

»Ihre Fähigkeit, Gutes zu tun, stammt keineswegs von ihnen selbst, sondern gänzlich vom Geist Christi. Damit sie dazu befähigt werden, ist neben den bereits empfangenen Gnadengaben ein direkter Einfluss desselben Heiligen Geistes erforderlich, um in ihnen das Wollen und das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen zu wirken. Doch dürfen sie dadurch nicht nachlässig werden, als ob sie keinerlei Aufgaben zu erfüllen hätten, außer auf ein besonderes Zeichen des Geistes hin; sondern sie sollen eifrig die Gnade Gottes entfachen, die in ihnen ist.«8484     WB, Art. 3.2; 16.2; 16.3.

Sieht Gott den Glauben und die Guten Werke auch voraus, so sind sie niemals der Grund der göttlichen Erwählung. Sie sind die Frucht der Erwählung. Sie zeigen, dass eine Person erwählt und wiedergeboren ist. Sie zur Basis der Erwählung zu machen, bringt uns erneut in einen Bund der Werke und verlegt Gottes Absichten in die Zeit anstatt in die Ewigkeit. Das wäre dann keine Vorher-Bestimmung, sondern eine Hernach-Bestimmung — eine Verkehrung mithin der schriftlichen Belegstellen —, die den Glauben und die Heiligkeit zu Konsequenzen der Erwählung machen statt umgekehrt (Eph 1,4; Joh 15,16; Tit. 3,5). Die Aussage, dass wir in Christus erwählt sind »vor Grundlegung der Welt« schließt jedes eigene Verdienst aus; die hebräische Ausdrucksweise »vor Grundlegung der Welt« bedeutet, dass jene Sache in Ewigkeit festgelegt worden ist. Wenn der Arminianismus Paulus’ Aussage »nicht aus Werken, sondern durch Ihn, der beruft« auf zukünftige Werke bezogen sein lässt, widerspricht er den eigenen Worten des Apostels.

Dass der Beschluss der Erwählung in irgendeiner Weise auf das Vorherwissen bezogen sein sollte, lehnt Paulus ab, wenn er sagt, es sei darum, »dass wir heilig sein sollten« (Eph 1,4). Er besteht darauf, dass die Errettung »nicht aus Werken [ist], so dass sich niemand rühme«. In 2 Tim1,9 lesen wir, dass Gott es ist, »der uns errettet hat und berufen mit heiligem Rufe, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christo Jesu vor den Zeiten der Zeitalter gegeben ist.« Daher hält der Calvinismus daran fest, dass die Erwählung den guten Werken vorausgeht, nicht aber auf ihnen gründet. Die Essenz dieser Lehre besteht darin, dass sich Gott in seiner Wahl nicht von Überlegungen zu Verdienst oder Güte der Erwählten hat leiten lassen.

»Weder am Laufenden, noch am Wollenden, sondern an Gottes Gnade hängt die Erlösung des Sünders — dies ist das standfeste Zeugnis der gesamten heiligen Schrift, die unter beständiger Wiederholung und vielfältiger Verbindung zeigt, dass sich hinter der Erwählung keinerlei Überlegungen zu vorhergesehenem Charakter, Handlungen oder Umständen verbirgt, die sich etwa als Gründe für eine Erwählung erweisen könnten.«8585     B. B. Warfield, Biblical Doctrines, über die Prädestination, S. 63.

Vorherbestimmung kann ganz allgemein nicht auf Vorherwissen beruhen; denn nur, was gewiss geschehen wird, kann auch vorhergewusst werden, und gewiss geschehen kann nur, was vorherbestimmt ist. Der allmächtige und souveräne Herrscher des Universums lässt sich nicht von Zukunftsvisionen bestimmen, die vielleicht — vielleicht auch nicht — eintreffen werden. Die ganze Schrift hindurch wird das göttliche Vorherwissen immer als vom göttlichen Ratschluss abhängig gelehrt; Gott weiß die Dinge vorher, weil er sie vorherbestimmt.

Sein Vorherwissen ist nichts als eine Art Kopie seines Willens, was in Zukunft geschehen soll; der Lauf der Geschichte unter seiner Vorsehung ist nichts als die Ausführung seines allumfassenden Plans. Sein Vorherwissen dessen, was noch kommen soll — betrifft es nun die Welt als Ganze oder auch den Einzelnen in jedem Detail seines Lebens — beruht auf seinem vorherbestimmten Plan (Jer 1,5; Ps 139,14—16; Hi. 23,13.14; 28,26f.; Am. 3,7).

Nun gibt es allerdings eine Schriftstelle, die zu besagen scheint, Erwählung und auch Vorherbestimmung basieren generell auf dem Vorherwissen. Dieser Schriftstelle wollen wir uns nun zuwenden. In Röm 8, 29f. lesen wir: »Denn welche er vorhererkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Welche er aber vorherbestimmt hat, diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht.« Das Wort »erkannt« wird zu oft in anderem Sinn gebraucht, als dass es nur die verstandesgemäße Wahrnehmung des in Frage stehenden Dinges bezeichnet.

Gelegentlich bedeutet es, dass eine »erkannte« Person in einem ganz speziellen und einzigartigen Sinn Gegenstand der Gunst Gottes sein kann, zum Beispiel, wenn von den Juden gesagt wird: »Nur euch habe ich von allen Geschlechtern der Erde erkannt« (Am. 3,2). Paulus schreibt: »Wenn aber jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt« (1. Kor 8,3). Von Jesus wird gesagt, dass er seine Schaffe »kennt« (Joh10,14.27); und zu den Bösen sagt Jesus: »Ich habe euch nie gekannt« (Mt 7,23). Im ersten Psalm lesen wir: »Der Herr kennt den Weg der Gerechten, aber der Weg der Gottlosen führt ins Verderben.« In all diesen Passagen ist mehr als ein mentaler Akt des Wissens gemeint, denn in einem solchen Sinne »kennt« Gott ja sowohl die Gottlosen als auch die Gerechten. Es ist eine Form des Kennens, dessen Gegenstand nur die Erwählten sind und die immer mit Gottes Zuwendung, ja, mit seiner Liebe verbunden ist; es ist es diese Liebe, Gunst und Anerkennung. Röm 8,29 meint die vorher eingesetzten Erwählten, die Gegenstand seiner Gunst sind. Das zeigt sich etwas klarer in Röm 11,2—5, wo es heißt: »Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er vorhererkannt hat.« Ein Vergleich mit Elia wird gemacht, wenn Gott sagt: »Ich habe mir übrigbleiben lassen siebentausend Mann, welche dem Baal das Knie nicht gebeugt haben.« Im fünften Vers setzt er hinzu: »Also ist nun auch in der jetzigen Zeit ein Überrest nach Wahl der Gnade.« Jene, die in Vers zwei vorhergewusst werden und jene aus der Erwählung — das sind dieselben Menschen; daraus ergibt sich: sie sind vorhergewusst in dem Sinne, dass sie als Gegenstand seiner Gnade vorherbestimmt sind. Man beachte, dass Röm 8,29 nicht sagt, sie werden vorher erkannt, weil sie irgend welche gute Werke getan hätten, sondern sie sind Gott vorher bekannt als Einzelne, denen er die Gnade der Erwählung zuwenden will. Man beachte weiter, dass wenn Paulus den Ausdruck »vorherersehen« in dem Sinne verwendete, dass die Erwählung auf dieser Vorkenntnis erst basiere, dann widerspräche er seinen Aussagen, mit der er die Erwählung sonst nur vom Wohlgefallen Gottes abhängen lässt.

Der Arminianismus entreißt die Erwählung den Händen Gottes und legt sie in die Hände des Menschen. Das macht den Vorsatz Gottes abhängig von den labilen Willensakten gefallener Menschen und lässt zeitliche Ereignisse seine ewigen Beschlüsse bedingen. Das bedeutet: Er hat souveräne Menschen geschaffen, von denen nun sein Wille und seine Handlungen zu einem gewissen Ausmaß abhängig sind. So ist Gott aber höchstens ein guter, alter Vater, der versucht, seine Kinder dazu zu bringen, richtig zu handeln, meistens aber wenig Glück hat, weil der Wille des gefallenen Menschen zu verdreht ist; besser gesagt hat er sich zwar einen Plan ausgedacht, der aber die ganze Geschichte hindurch von den Menschen dermaßen durchkreuzt wird, so dass letztlich die meisten Menschen zur Hölle gehen als in den Himmel. Eine Lehre, die in solche Absurditäten führt, ist nicht nur unbiblisch, sondern auch unvernünftig und beraubt Gott Seiner Ehre. Im Kontrast dazu zeigt uns der Calvinismus einen großartigen Gott, der unendlich und perfekt ist, der Gnade und Gerechtigkeit nach Seinem besseren Wissen verleiht und der die Angelegenheiten der Menschen tatsächlich in seiner Hand hat.

Sowohl Schrift wie christliche Erfahrung lehren uns, dass der Glaube und die Umkehr, durch die wir gerettet werden, selber Gaben Gottes sind. »Durch Gnade seid ihr errettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es« (Eph 2,8). Die Christen in Achaia hatten »geglaubt aus Gnaden« (Apg 18,27). Ein Mensch wird nicht gerettet, weil er an Christus glaubt, sondern er glaubt an Christus, weil er gerettet ist. Sogar der Beginn des Glaubens, die Neigung also, nach Erlösung zu suchen, ist selbst schon Auswirkung jener Gnade und damit Geschenk Gottes. Paulus sagt oft, dass wir durch den Glauben gerettet sind (der Glaube ist hier die bewirkende Ursache), aber eines sagt er niemals: dass wir wegen unseres Glaubens gerettet sind (hier wäre der Glaube selbst schon ein verdienstliches Werk). Im gleichen Sinn können wir sagen: Zwar werden die Erlösten etwa proportional zu ihren guten Werken belohnt, aber nicht aufgrund dieser guten Werke. Im gleichen Sinn sagt Augustinus: »Die Erwählten Gottes sind von Ihm erwählt worden, damit sie seine Kinder sein sollen, damit sie zum Glauben gebracht werden sollten, nicht etwa, weil Er voraussah, dass sie einst glauben würden.« Auch die Bekehrung, die Umkehr selbst ist schon ein Geschenk: »Als sie aber dies gehört hatten, beruhigten sie sich und verherrlichten Gott und sagten: Dann hat Gott also auch den Nationen die Buße gegeben zum Leben« (Apg 11,18). »Diesen hat Gott durch seine Rechte zum Führer und Heiland erhöht, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben«.8686     Man beachte, dass nirgends steht: »die Möglichkeit zur Buße gegeben«, sondern: »die Buße gegeben«. Die anthropozentrische Theologie des Arminianismus lässt sich von der theozentrischen Theologie wahrscheinlich genauso schwer wieder vom Thron stoßen, wie das Christentum den Humanismus schwerlich wieder vom Thron stoßen wird, wenn nicht Gott ein goldenes Zeitalter des Christentums heraufführt, bevor unser Herr und Heiland auf die Erde zurückkehrt (A. d. Ü.).  (Apg . 5,31). Paulus wies jene zurück, die nicht wahr haben wollten, dass es die Güte Gottes sei, was sie zur Buße leite (Röm 2,4). Jeremia schrie: »Bringe mich heim, ich will mich bekehren! Du bist ja der Herr, mein Gott. Seit ich dich ließ, bereute ich es. Als ich es einsah, schlug ich auf meine Hüfte« (Jer 31,18f.).8787     Die King James Version übersetzt: »Turn thou me and I shall be turned; for thou art Jahweh my God. Surely after that I was turned, I repented; and after that I was instructed« (A. d. Ü.). Womit hätte der ungeborene Johannes im Mutterleib die Erfüllung mit Heiligem Geist erreicht (Lk 1,15)? Jesus sagte seinen Jüngern, dass ihnen, nicht aber den anderen gegeben werde, die Geheimnisse des Königreichs zu verstehen (Mt 13,11). Wenn man die Erwählung von vorhergesehenem Glauben anhängen lässt, dann behauptet man damit: Wir sind zum ewigen Leben erwählt, weil wir geglaubt haben. Die Schrift aber sagt das genaue Gegenteil: » … so viele ihrer zum ewigen Leben bestimmt waren« (Apg 13,48).

Unsere Erlösung ist »nicht auf Grund von Werken der Gerechtigkeit, die wir vollbracht hätten, sondern nach Seinem Erbarmen: durch das Bad der Wiedergeburt und durch die Erneuerung im Heiligen Geist« (Tit. 3,5). Wir werden ermutigt, unsere Erlösung mit Furcht und Zittern zu bewirken, weil Gott es ist, der in uns wirkt beides: das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. Gerade weil Gott ins uns wirkt, bemühen wir uns um Entwicklung und Bearbeitung unserer Erlösung (Phil. 2,12f.). Der Psalmist sagt uns, dass das Volk Gottes sich willentlich hingibt am Tag seiner Macht (Ps 110,3).

Daher ist die Bekehrung ein einzigartiges und souveränes Geschenk Gottes. Der Sünder hat keinerlei Kraft in sich selbst, sich Gott zuzukehren, sondern er wird durch die göttliche Gnade erst erneuert und bekehrt, bevor er irgend etwas geistlich Gutes tun kann. In Übereinstimmung damit lehrt Paulus, dass Liebe, Freude, Friede, Güte, Treue, Selbstbeherrschung etc. gerade nicht die Bedingungen der Erlösung sind, sondern diese Dinge sind erst »die Früchte des Geistes« (Gal. 5, 22f.). Paulus selbst war auserwählt, den Willen Gottes zu erkennen und zu tun, aber nicht, weil das vorhergesehen worden war (Apg 22,14f.). . Augustin sagt:

»Die Gnade Gottes sucht sich keine passenden Menschen, um sie zu erwählen, sondern macht sie passend. … Die göttliche Güte öffnet denen nicht nur, die klopfen, sondern bringt sie dazu, anzuklopfen und zu bitten.«8888     Quelle nicht angegeben.

Luther hat die gleiche Wahrheit ähnlich ausgedrückt:

»Gott allein wirket in uns Verdienst und Belohnung durch seinen Geist.«8989     Quelle nicht angegeben.

Johannes sagt: »Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat« (1. Joh 4,19). Diese Stellen lehren unmissverständlich, dass der Glaube und die guten Werke die Früchte des Wirkens Gottes in uns sind. Wir sind nicht auserwählt, weil wir gerecht sind, sondern damit wir gerecht werden.

Während nun gute Werke nicht die Basis der Errettung sind, sind sie als Früchte und Auswirkungen gesehen absolut notwendig. Der Glaube bringt sie hervor, genau wie der Weinstock die Weintrauben hervorbringt. Während uns die guten Werke vor Gott nicht gerecht machen, sind sie doch mit dem Glauben so eng verbunden, dass echter Glaube nie ohne gute Werke sein kann. Gute Werke können strikt genommen nicht außerhalb des Glaubens gefunden werden. Unsere Errettung ist nicht »aus Werken«, sondern »für gute Werke« (Eph 2,9f.), und der errettete Christ fühlt sich nur dann in seinem natürlichen Element, wenn er gute Werke vollbringt. Jakobus lehrt uns, dass ein fadenscheiniger und unechter Glaube der ist, welcher keinerlei Früchte zeitigt. Es liegt dieser Aussage dasselbe Prinzip zugrunde wie bei der Veranschaulichung Jesu, dass man den Baum an den Früchten erkennt und dass ein guter Baum keine schlechten Früchte bringt. Gute Werke sind für den Christen der Normalfall. Es ist wie beim Atmen — er atmet nicht, um Leben zu bekommen, sondern er atmet, weil er lebt, ja, aus diesem Grunde muss er atmen. Gute Werke ehren Gott, daher sagt Jesus: »Lasst euer Licht vor den Menschen scheinen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel dafür loben (und nicht euch)«. Ihm allein gebührt die Ehre.

Der Calvinismus ist die logische Konsequenz der biblischen Lehre, dass die Erlösung allein das Werk der Gnade ist. Alles andere führt uns in ein aussichtsloses Chaos an verschiedenen Ansichten, die der Heiligen Schrift widersprechen. Freilich gibt es immer noch Geheimnisse, auch im Calvinismus, und ganz sicher wäre der Mensch, hätte er einen eigenen Plan aufstellen müssen, nicht auf diesen gekommen. Die Prädestination aber deswegen über Bord zu werfen, weil sie nicht zu unseren Vorurteilen und liebgewordenen Traditionen passt, ist schlicht und ergreifend dumm. So etwas zu tun bedeutet, Gott am menschlichen Verstand auszurichten und die Weisheit und Gerechtigkeit seines Handelns zu leugnen, weil wir sie nicht verstehen. Damit erklären wir stillschweigend seine eigene Offenbarung für falsch und irreführend.

»Es ist gefährliche Einbildung, wenn der Mensch ›mit ungewaschenen Händen‹ unternimmt, die großen Geheimnisse Gottes mit seiner menschlichen Vernunft lösen zu wollen, dort, wo der Apostel selbst erstaunt ausruft: ,O welche Tiefe, wie unerforschlich … wer hat des Herrn Sinn erkannt?‘ Hätte Paulus die Sicht des Arminianismus gehabt, hätte er geantwortet: Errettet ist, von dem vorausgesehen wird, dass er glauben und beharren wird!9090     Christopher Ness, Antidote Against Arminianism, S. 31.

Es wäre kein Geheimnis, wenn die Errettung auf guten Werken beruhte. In unserem Gedankengebäude ist aber jedes Rühmen völlig ausgeschlossen. Hier ist die Erlösung in allen ihren Teilen das uneingeschränkte Werk der ungetrübten Gnade; diese Gnade basiert nicht auf guten Werken, sondern bringt sie erst hervor.


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